Europas Aufruf an Supermärkte und Regierungen, um Israels Apartheid von der Speisekarte zu nehmen.
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Europas Aufruf an Supermärkte und Regierungen, um Israels Apartheid von der Speisekarte zu nehmen.

(info@bdsmovement.net)

BDS-Bewegung, 27. November 2011

Früchte- und Gemüse-Importe aus Israel erleichtern/ ermöglichen Verletzungen der palästinensischen Rechte und des Völkerrechts, sagen europäische Aktivisten.
Mehr als 60 Aktionen finden in zehn Ländern statt.

Besetzte Gebiete, 27. November: eine Welle von Demonstrationen, Flash Mobs (?) und Lobbyaktionen von europäischen Menschenrechts-Kampagnen, Handelsunionen, NGOs und religiösen Gruppen haben dazu aufgerufen, den Handel mit israelischen landwirtschaftlichen Exportfirmen  wie MEHADRIN und AGREXCO abzubrechen  und zwar wegen ihrer Mittäterschaft an israelischen Verletzungen  des Völkerrechts und der palästinensischen Rechte.

Die Aktionen, die unter dem Spruchband „Nehmet die Apartheid von der Speisekarte“ organisiert wurden, sind zufällig zusammen am UN-Solidaritätstag für das palästinensische Volk am 29. November und zielen dahin,  die Rolle  von israelischen Landwirtschaftsgenossenschaften beim Diebstahl palästinensischen Landes und palästinensischer  Ressourcen in den illegal besetzten palästinensischen Gebieten und die Ausbeutung der palästinensischen Arbeiter bewusst zu machen.

Demonstrationen wurden außerhalb der britischen und französischen Hauptquartiere des führenden israelischen Frucht- und Gemüseexporteurs Mehadrin gehalten, der Produkte von illegalen israelischen Siedlungen im besetzten palästinensischen Gebiet exportiert und mit der staatlichen Gesellschaft Mekerot zusammenarbeitet, die den palästinensischen Gemeinden das Wasser wegnimmt. Kampagnenteilnehmer in Rom organisierten ein Palästinakontingent bei einer nationalen Demonstration für  finanziell tragbaren Zugang zu Wasser.

Jamal Juma, Koordinator von „Stop the Wall“ der palästinensischen Anti-Apartheid-Mauer-Kampagne, die im Augenblick die Beduinensiedlung Al-Hadidye, (besetzte pal. Gebiete) unterstützt, die von den israelischen Behörden Abrissorder erhielt, sagte: „Den Bewohnern von Al-Hadidye wird der Zugang  zu Wasser verweigert, und  sie können als Folge davon  nur Vieh großziehen ???. In den nahen illegalen  Siedlungen von Ro’l und Beqa’ot werden landwirtschaftliche Produkte mit einer Fülle von gestohlenem Wasser angebaut, um es  durch Mehadrin und andere Genossenschaften nach Europa zu exportieren. Es sind diese Genossenschaften, die von den angedrohten Zerstörungen von Al-Hadidye  profitieren.“

„Genossenschaften wie Mehadrin profitieren und sind oft direkt in die anhaltende Kolonisierung des palästinensischen Landes und dem Diebstahl unserer Ressourcen beteiligt. Der Handel mit solchen Genossenschaften ist eine Art Unterstützung für das israelische Apartheidregime über das palästinensische Volk und muss zu einem Ende gebracht werden,“ fügte Juma hinzu.

Teilnehmer dieser Kampagnen in Belgien, England, Deutschland, Schweiz, Norwegen und Schweden machen Demonstrationen vor den Supermärkten und rufen die Konsumenten dazu auf, Waren von israelischen Landwirtschaftsgenossenschaften nicht zu kaufen. Viele konzentrieren sich auf Kooperative-Supermärkte, die einen höheren ethischen Standard haben sollen als andere Supermärkte an Schnellstraßen.

„Öffentliche BDS-Kampagnen und der öffentliche Druck, der von ihnen ausgeht, hat schon Supermärkte in einer Reihe europäischer Länder gezwungen, eine Firmenpolitik zu betreiben, von der sie behaupten, den Verkauf von Produkten aus israelischen Siedlungen zu verhindern,“ sagte Hind Awwad, Koordinatorin des nationalen BDS-Komitees.

„Aber es sind Israels landwirtschaftliche Export-Genossenschaften, die die Verantwortung  für die Mittäterschaft an Israels Verletzungen des Völkerrechts tragen, nicht die einzelnen Produkte. Es ist nachgewiesen worden, dass diese Genossenschaften die Konsumenten  über den Ursprung der Produkte, die sie kaufen, täuschen. Deshalb rufen die Mitglieder der Kampagnen dazu auf, den Handel mit diesen Genossenschaften vollends zu beenden,“ fügte sie hinzu.

In Belgien halten die Mitglieder der Kampagne Lobbyaktionen vor dem Amtssitz des Wirtschaftsministerium, um gegen den Verkauf  von in den illegalen Siedlungen wachsenden Produkten  zu protestieren.
„Die europäischen Regierungen haben eine Pflicht, Israel für seine Verletzungen des Völkerrechts verantwortlich zu machen. Aber Europa bleibt der größte Markt für israelische landwirtschaftliche Produkte, einschließlich der Produkte aus den illegalen israelischen
Siedlungen. Ein Handelsverbot mit israelisch landwirtschaftlichen Exporteuren würde  nach festgesetzter Politik der Illegalität von Israels illegalen Siedlungen völlig in Ordnung sein,“ sagt Awwad.

In England demonstrierten Mitglieder der Kampagne vor den Ämtern der britischen Tochtergesellschaft israelischer landwirtschaftlicher Genossenschaften, einschließlich von Bickel-Flowers und Edom. Zusammen mit der israelischen Genossenschaft Orian erwarb Bickel Flowers kürzlich die in Schwierigkeiten geratene Agrexco-Exportfirma, die zur Liquidation aufgerufen wurde, nachdem Rekordverluste festgestellt wurden und sie ihre Gläubiger nicht mehr bezahlen konnte. Mitglieder der Kampagne sagen, dass ihre europaweite Kampagne gegen die Gesellschaft ein bedeutender Faktor hinter dem Kollaps dieser Gesellschaft war. Dazu gehörten allgemeine Boykotts, Demonstrationen vor Supermärkten, Blockaden von Genossenschaftsgelände und Lobbying.

Die Aktionen fanden als Teil der schnellwachsenden von Palästinensern angeführten Bewegung für Boykott, Divestment und Sanktionen (BDS) gegen Israel statt, bis es  die Bedingungen des Völkerrechts erfüllt.

(dt. Ellen Rohlfs)