Unterstützt die SPD die „Judaisierung“ der Negev-Wüste?
Aktuelle Info, Demos und Veranstaltungen in Deutschland findet ihr in unsere Instagram, X, und Facebook AccountsX

Unterstützt die SPD die „Judaisierung“ der Negev-Wüste?

An den
Parteivorstand der SPD
Willy-Brandt-Haus
Wilhelmstraße 141
10963 Berlin

Unterstützt die SPD die „Judaisierung“ der Negev-Wüste?

Mit großer Enttäuschung hat die "Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost" vom Beschluss der SPD erfahren, eine Spendenkampagne zugunsten des Jüdischen Nationalfonds (JNF)/ "Keren Kajemet le Jisrael" (KKL) zu starten, welche dazu beitragen soll, in der Negev-Wüste einen "Wald der SPD" zu pflanzen*.

Zynischerweise merkt die SPD noch an, dass Zuwendungen an den KKL von der Bundesregierung als steuerlich absetzbare Spenden anerkannt werden. Demnach subventioniert die Bundesregierung Spenden für den JNF - KKL und fördert indirekt die ethnische Säuberung der indigenen Beduinen - Bevölkerung der Negev-Wüste.

Während jedoch die Verwicklung der deutschen Regierung noch indirekt bleibt, unterstützt die SPD diese kriminelle Aktion direkt.

Der SPD ist bekannt, dass das Ziel des JNF - KKL die „Judaisierung“ Israels ist und ebenso, dass seine Projekte zur Aufforstung der Negev-Wüste Teil der Bestrebungen sind, die ansässige Beduinen-Bevölkerung von der bisherigen Nutzung des Bodens als Acker- und Weideland abzubringen.

Alarmierend ist überdies, dass die SPD es für richtig befindet, als "Geburtstagsgeschenk" für Israel Geld für eine Organisation zu spenden, die aktiv die Ausdehnung des einen Teils der Bevölkerung gegenüber dem anderen betreibt. Die SPD ignoriert die Tatsache, dass der Negev (arabisch Naqab) mehrheitlich von muslimischen Arabern bewohnt wird, die der Jüdische Nationalfond aktiv von ihrem Land zu verdrängen sucht. Hierbei handelt es sich gleichermaßen um Bürger Israels, denen das "Geschenk" der SPD allerdings sehr bitter schmecken dürfte.

Bereits im März dieses Jahres hatte die "Jüdische Stimme" vor Spenden für den JNF – KKL gewarnt, einer kriminellen Organisation, die vorrangig durch ihre Tochtergesellschaft "Himanuta" maßgeblich an illegalen Siedlungen im besetzten Ost-Jerusalem beteiligt ist.

Allein im Zeitraum 2011/2012 wurde in der Wüste das Beduinen-Dorf Al Arakib mehr als dreißigmal von Bulldozern des JNF - KKL zerstört. Der JNF - KKL ersuchte Spendengeber in den USA, die Aufforstung des Bodens von Al Arakib zu fördern, damit seine Bewohner an dem Wiederaufbau ihrer Häuser und der Wiederherstellung ihres Ackerlands gehindert werden.

Im weiteren Verlauf dieses Jahres hat die "Jüdische Stimme" mit Interesse zur Kenntnis genommen, dass die Weltgemeinschaft  allmählich beginnt, auf die Verbrechen des JNF – KKL zu reagieren. In Großbritannien gingen die Spenden an den JNF - KKL um die Hälfte zurück, da viele Spender es ablehnen, sich an Projekten zur "ethnischen Säuberung" zu beteiligen.

Bedauerlicherweise scheint die SPD hier hinterher zu hinken und ist entweder nicht fähig oder nicht bereit, den Widerspruch anzusprechen, der zwischen einer Unterstützung für den JNF - KKL und dem Recht aller israelischen Bürger besteht, mit Würde und Respekt behandelt zu werden.

Abschließend wollen wir als Juden darauf hinweisen, dass die SPD mit der Verquickung eines "Geschenkes für Israel" mit einem "Geschenk für Hanukkah" eine alte jüdische Tradition mit der Diskriminierung von Palästinensern und Beduinen in Israel vermengt. Wir wollen deshalb betonen, dass wir die Enteignungsmethoden des JNF - KKL und ebenso seine rassistische Ideologie der "Judaisierung des Negev" als Juden zurückweisen. Die Vorstellung, ein jüdischer Feiertag wie "Hanukkah" sei ein guter Anlass, Nichtjuden zu diskriminieren und anzugreifen, ist unerträglich.

Wir sind daher gespannt, eine Erklärung von der SPD zu hören, warum sie es für richtig befunden hat, diese Verbindung herzustellen.

Berlin, 19.12.2012



SPD Gift to JNF





SPD-Parteivorstand
Willy-Brandt-Haus
Wilhelmstraße 141
10963 Berlin

The Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost (Jewish Voice for a Just Peace in the Middle East, EJJP Germany) is disappointed to hear that the SPD is launching a campaign to raise donations for the Jewish National Fund (JNF) for the planting of an “SPD Forest” in the Negev.
The SPD has cynically noted that the German government considers donations to the JNF to be tax-deductible. This means that donations to the JNF are subsidized by the German government, which is thereby assisting indirectly in the ethnic cleansing of the indigenous Beduin population of the Negev Desert.
But while the German government’s involvement is indirect, the SPD is directly supporting this criminal action. The SPD knows that the JNF’s goal is to “Judaize” Israel, and that its projects of planting forests in the Negev are part of an effort to stop the native Beduin population from using the land for agriculture and pasture as they have been doing up till now.
It is alarming that the SPD has chosen to give Israel a “birthday gift,” by giving money to an organization that actively promotes the expansion of one population group over another. The SPD has ignored the fact that the Negev (Naqab, in Arabic) is populated mostly by Moslems, whom the JNF is actively trying to displace from their lands. They are also citizens of Israel, but the “present” from the SPD would taste very bitter for them.
In March this year, the Jüdische Stimme already warned against donations to the JNF, a criminal organization actively engaged in illegal settlement in occupied East Jerusalem, mainly through its subsidiary “Himanuta.” In 2011-2012 the village of Al Arakib in the desert was demolished by JNF bulldozers more than thirty times. The JNF sought donations from U.S donors to plant a forest on the lands of Al Arakib in order to prevent the residents from rebuilding their homes and restoring their agricultural lands.
This year, the Jüdische Stimme noticed with great interest, that the world community is beginning to respond to the crimes committed by the JNF, and this year in the UK donations to the JNF were halved, after many donors refused to participate in ethnic cleansing projects. Unfortunately, the SPD appears to be lagging behind and is either unaware of, or unwilling to address the contradiction between supporting the JNF and the right of all Israeli citizens to be treated with dignity and respect.
Finally, as Jews we wish to stress that by mixing a “present for Israel” with a “present for Chanukah,” the SPD is mixing a Jewish tradition with discrimination against Palestinians and Beduins in Israel. We wish to stress that as Jews we reject the expropriation methods of JNF and its racist ideology promoting the “Judaization” of the Negev. The idea that a Jewish holiday, “Chanukah,” is an occasion to attack non-Jews is abhorrent, and we anxiously wait to hear an explanation from the SPD of why they chose to make this connection.
19. Dezember, 2012
1. http://www.spd.de/partei/82714/20121130_baum_statt_krawatte.html;jsessionid=CD01A2B77850FA5CFBDDF4E849BA1649"http://www.spd.de/partei/82714/20121130_baum_statt_krawatte.html;jsessionid=CD01A2B77850FA5CFBDDF4E849BA1649
2.
http://www.tarabut.info/en/articles/article/JNF-starting-to-pay/"http://www.tarabut.info/en/articles/article/JNF-starting-to-pay/